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Landrätin Schneider irrt beim Wohnungsleerstand im Kreis Gießen

Auf der 2. Armutskonferenz im Bürgerhaus in Buseck machte die Landrätin Anita Schneider etliche interessante Bemerkungen. Angesprochen auf die angespannte Wohnlage, auch im Kreis Gießen, meinte sie, es gebe nach ihrer Information nur ca. 3-4 Prozent Wohnungsleerstand.

Das sei also „kein Problem“. „Das halten wir für eine grobe Fehleinschätzung“, heißt es beim Mieterverein.

Der Mieterverein widerspricht der Aussage der Landrätin entschieden und belegt das mit den Zahlen aus dem Wohnraumversorgungskonzept des Landkreises. Darin ist festgehalten, dass es im Landkreis, ohne die Stadt Gießen, für die 177.347 Einwohner 83.140 Wohnungen gebe. „Nimmt man einen Wohnungsleerstand von 3 Prozent an, sind das 2494 Wohnungen, die der Vermietung nicht zur Verfügung stehen. Das ist keine Bagatelle, wenn man berücksichtigt, dass im Landkreis pro 1000 Einwohner jährlich nur zwei Wohnungen neu gebaut werden, also 354. Es stehen also sieben Mal so viele Wohnungen leer wie neue hinzukommen,“ erklärt der Sprecher des Mietervereins, Stefan Kaisers.

Und er fügt hinzu; „Eine führende Kreispolitikerin sollte keine Aussagen und Bewertungen zu einem Thema machen, wenn ihr die Sachkenntnis dazu fehlt. Auch dem Landkreis raten wir vom Mieterverein, den Bürgern einen Leerstandsmelder zur Verfügung zu stellen, auf dem man Beobachtungen zu leerstehenden Wohnungen und Häusern melden kann. Die Kreiskommunen sind dann aufgefordert, dem Missstand nachzugehen und Kontakt zu  dem Hauseigentümer aufzunehmen.

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